Um der Branche mehr Sicherheit und Klarheit in Bezug auf den Einsatz von
Altplastik in Kosmetikverpackungen zu geben, haben Werner & Mertz und Beiersdorf
in Zusammenarbeit mit Dr. Frank Welle vom Fraunhofer-Institut für
Verfahrenstechnik und Verpackung eine Bestandsaufnahme von vorhandenen Rezyklaten
am europäischen Markt erstellt. Diese liefert eine maßgebliche Transparenz über
die vorhandenen Recyclingverfahren, die verfügbaren Rezyklat-Qualitäten, sowie
die Materialeigenschaften. Durch einen Abgleich mit den Anforderungen an
Kosmetikverpackungen konnte daraus erstmals ein Standard definiert werden, der Antworten
auf die wichtigsten Fragestellungen liefert, die Recyclingunternehmen und Herstellern
weiterhilft. Recycler erfahren, wie sich die Qualitätslage aus Sicht der Kosmetikbranche
darstellt und erhalten Hinweise darüber, wie eine hochwertige Aufbereitung von Altplastik
für Kosmetikverpackungen gelingen kann und welche Qualität erforderlich ist, um
die Anforderungen der Branche zu erfüllen.
Auf Seiten der Kosmetikindustrie, so die Erkenntnisse der Untersuchung,
ist es zielführend, Kunststoffverpackungen so zu gestalten, dass sie aus hochwertigem
Material bestehen, das dem Kreislauf erneut zugeführt werden kann. Den Gedanken
der Kreislauffähigkeit gilt es auch bei der Gestaltung der Verpackung zu beachten:
beispielsweise durch den Einsatz von Monomaterialien statt Verbundmaterialien, nachhaltigen
Druckfarben, ablösbaren Etiketten sowie die leichte Trennbarkeit der Verpackungskomponenten
im Recyclingprozess.
Die Erkenntnisse aus der Analyse werden zu Beginn des Herbstes 2020 vom Fraunhofer
Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung veröffentlicht.