Paul Beiersdorf verkaufte daraufhin im Jahr 1883
seine Apotheke und eröffnete an einem neuen Standort in Hamburg-Altona sein
„Laboratorium dermato-therapeutischer Präparate“. Dort widmete er sich fast
ausschließlich der Weiterentwicklung seiner Pflaster. Wie aber sahen seine
Labore aus? Es gab keinen Strom aus der Steckdose und auch kein elektrisches
Licht. Thomas Alva Edison hatte in den USA gerade erst 1879 die Glühbirne erfunden;
bis in Deutschland Kraftwerke größere Gebiete mit Strom versorgen konnten,
sollte es noch bis in die späten 1890er-Jahre dauern.
Vermutlich arbeitete Paul
Beiersdorf mit Gaslicht, das jedoch äußert brennbar und nicht sehr hell war. Auch
das Telefon war zwar schon erfunden, doch die Deutsche Post hatte erst 1881
damit begonnen, die ersten Fernsprecher zu installieren. Um Paul Gerson Unna
bei wissenschaftlichen Fragen zu kontaktieren, musste Beiersdorf ihn persönlich
aufsuchen oder einen Brief schreiben.