Sheabutter: Natürliche Pflege aus Westafrika

Sheabutter ist ein feuchtigkeitsspendender Alleskönner. Schon seit Jahrtausenden nutzen die Menschen in Afrika Sheabutter, um ihre Haut vor dem Austrocken durch das heiße Klima in der Subsahara zu bewahren. Aufgrund der besonders pflegenden und nährenden Eigenschaften ist Sheabutter aus der Körperpflege und dem Kosmetikbereich weltweit heute nicht mehr wegzudenken. Die hochwertige Butter ist auch ein wichtiger Bestandteil für viele unserer Beiersdorf Produkte und kommt z.B. in Lippen-Balsam oder Körperlotionen zum Einsatz.

Der natürlich nachwachsende Rohstoff wird hauptsächlich aus den westafrikanischen Ländern Burkina Faso, Ghana, Mali, Benin, Nigeria, Togo und der Elfenbeinküste bezogen. Die weltweit einzige Region, in der der Sheanuss- oder Karitébaum wächst, zieht sich quer durch Afrika im Süden der Sahara und wird als „Shea Belt“ bezeichnet. Ein Karitébaum kann über 300 Jahre alt werden und es kann 15-20 Jahre dauern, bis der Baum das erste Mal Früchte trägt. Diese wachsen an den Zweigen des bis zu 20 Meter hohen Baums heran. Aus den Nüssen der Sheafrucht wird in aufwendigen Arbeitsschritten die Sheabutter gewonnen. Das Besondere am Karitébaum ist, dass er sich nur schwer kultivieren lässt. Neue Bäume sind das Resultat eines von Farmer*innen kontrollierten Regenerationsprozesses, der die zufällige Keimung der Bäume unterstützt. Aus diesem Grund gibt es für Shea bislang keine Plantagen, sodass alle Früchte aus Wildsammlungen von freistehenden, weit verstreuten Bäumen in der Savanne und auf Ackerland von lokalen Farmern stammen.

Das „Gold der Frauen“ Afrikas

Die Ernte und Herstellung von Sheabutter liegen traditionell fest in der Hand afrikanischer Frauen. Deswegen wird Sheabutter auch „Gold der Frauen“ genannt und ist eines der wenigen Produkte in Afrika, das von Frauen wirtschaftlich genutzt wird. Schätzungsweise verdienen 16 Millionen Frauen ihren Lebensunterhalt in der Shea-Lieferkette. Sie besitzen das über Generationen weitergegebene Wissen, Sheabutter auf die traditionelle Weise herzustellen. 

Die zunehmende Nachfrage ermöglicht es den Frauen in ländlichen, oftmals sehr armen Gebieten, ihre Lebensumstände zu verbessern. Sie organisieren sich in Frauengruppen, um vor männlichen Partnern und Einkäufern selbstbewusst auftreten zu können und eine sichere Verhandlungsgrundlage zu haben. Durch den Verkauf tragen sie inzwischen einen wesentlichen Beitrag zum Familienunterhalt bei und können in die Bildung ihrer Kinder investieren. Gleichzeitig wandelt sich ihre Stellung in der Gemeinschaft. Für uns gilt, die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit der Frauen weiter zu fördern.

Unterstützung der Shea-Sammlerinnen vor Ort seit 2019

Seit 2019 engagiert sich Beiersdorf für die Unterstützung von Frauen, die Shea-Nüsse in Ghana und Burkina Faso sammeln. In diesem Jahr starteten wir unser erstes Projekt in Zusammenarbeit mit unserem Shea-Lieferanten AAK und der Global Shea Alliance. Ziel des fünfjährigen Projekts war es, 10.000 Frauen durch Maßnahmen zur finanziellen Resilienz, Baumpflanzungen, Schulungen zur Shea-Verarbeitung sowie Gesundheits- und Sicherheitstrainings zu unterstützen. Dieses Ziel wurde übertroffen: Über 10.500 Frauen konnten durch das Projekt und seine Initiativen erreicht werden. Zusätzlich wurden 12.100 verbesserte, energieeffiziente Kochherde mit geschlossenen Feuerstellen gebaut, die sowohl die Gesundheit der Frauen bei der Shea-Verarbeitung schützen als auch dem Klimaschutz dienen. Darüber hinaus wurden die Shea-sammelnden Gemeinden mit dem nötigen Wissen ausgestattet, um Shea-Parklandschaften zu schützen und neue Bäume zu pflanzen – mit dem Ergebnis von über 20.400 neu gepflanzten Shea-Bäumen.

Das Projekt endete im Jahr 2024 mit dem Erfolg, dass alle gesetzten Ziele übertroffen wurden und ein bedeutender Beitrag zur Nachhaltigkeitsagenda von Beiersdorf, CARE BEYOND SKIN, geleistet werden konnte. Um an diesen Erfolg anzuknüpfen, starteten wir 2025 unser zweites Projekt mit AAK, das erneut über fünf Jahre bis 2030 laufen wird. Dieses neue Projekt baut auf dem soliden Fundament des ersten Projekts auf: Schulungen zu Dorf-Sparkassen, Krediten und finanzieller Resilienz sowie zu Gesundheit und Sicherheit werden fortgesetzt. Außerdem werden weitere Frauen mit verbesserten Kochherden ausgestattet und erhalten Wissen und Setzlinge zur Anpflanzung neuer Shea-Bäume in den begünstigten Regionen. Zusätzlich soll das neue Projekt saubere Wasserinfrastrukturen in den Shea-sammelnden Gemeinden schaffen – durch die Renovierung von Brunnen und deren langfristige Instandhaltung. Zudem soll der Prozess des Schälen der Shea-Nüsse durch die Einführung effizienter Schälmaschinen verbessert werden, die auch als zusätzliche Einkommensquelle dienen können.

Mit der Fortführung unseres Projekts gemeinsam mit AAK fördern wir die ländliche Entwicklung, indem wir die Lebensgrundlagen der Shea-Sammlerinnen nachhaltig sichern und ihre Emanzipation durch die Möglichkeit zur eigenständigen Handlung stärken. Gleichzeitig helfen wir, die Wasserversorgung in abgelegenen Gemeinden zu sichern und leisten einen Beitrag zum Klimaschutz, da die neu gepflanzten Bäume CO₂ binden und der Ausbreitung der Wüste entgegenwirken können.

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Stärkung von Frauen in der Shea-Lieferkette
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Frauen in Ghana berichten über die Vorteile der Kochherd-Schulungen für sich und ihre Familien