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26.08.2021

„CIO Young Talent“ Kandidatin Elika Shahmohammadi: „Wir brauchen noch immer mehr Frauen in der IT“

Der „CIO Young Talent Award” zeichnet seit zehn Jahren junge IT-Talente aus. Darunter ist in diesem Jahr auch Elika Shahmohammadi (Leiterin von Innovation, CRM & Consumer Platforms), ein Talent aus den Reihen von Beiersdorf. Wie hat Elika in der Endrunde abgeschnitten? Was trägt sie zum „Digital Fast Forward“ Programm von Beiersdorf bei? Und wie behauptet sie sich als Frau in der IT-Branche? Über all diese Themen haben wir mit Elika in einem Interview gesprochen. 

Elika, herzlichen Glückwunsch – du gehörst zu den sieben Teilnehmer*innen, die sich für das Finale des „CIO Young Talent Awards“ qualifiziert haben. Wie fühlt sich das an?

Ich habe mich sehr gefreut und war aufgeregt, dass ich für die Endrunde nominiert wurde – denn es gab sehr qualifizierte Teilnehmer*innen. Und ich fühlte mich geehrt, dass ich Beiersdorf dort repräsentieren durfte. Ich hatte gehofft, andere Frauen in der Endrunde zu sehen, und mein Wunsch wurde erfüllt. Aber wir brauchen immer noch mehr Frauen in der IT.

Alle Finalteilnehmer*innen mussten sechs Einzelinterviews bestreiten. Womit konntest du bei der Jury besonders punkten? Was zeichnet dich aus?

Das kann ich nicht genau sagen. Aber sie teilten uns mit, dass es dieses Jahr ein sehr enger Wettbewerb war. Die Fragen, die mir gestellt wurden, bezogen sich hauptsächlich auf das Thema Führung. Konkret ging es darum, wie wir Kandidaten im Laufe unserer Karriere mit Konflikten und Herausforderungen im Zusammenhang mit kulturellen Unterschieden, Vielfalt und unterschiedlichen Charakteren umgehen. Und wie wir die Leitung eines Teams während der COVID-Pandemie erlebt haben. Aber auch einige Fragen zur Zukunft und wo wir uns in ein paar Jahren sehen. Und offenbar haben meine Antworten die Jury überzeugt.

Mit Darya Novik von Siemens Healthineers ging der „CIO Young Award“ in diesem Jahr an eine Frau. Auch unter den diesjährigen Finalisten herrschte ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis. Sind Frauen in der IT auf dem Vormarsch?

Nein, ich glaube nicht, dass die Zahl der Frauen in der IT zunimmt. Auch in meinem Unternehmen habe ich das Gefühl, dass wir einen Mangel an Frauen in der IT haben. Natürlich gibt es in fast allen Unternehmen weibliche Talente, aber insgesamt ist es aus meiner Sicht nicht genug.  

Speziell in meinem Team suche ich Entwickler*innen, Fachexpert*innen und Produktverantwortliche. Es ist jedoch gar nicht so einfach, diese Positionen mit Frauen zu besetzen, weil sich leider nur sehr wenige Frauen darauf bewerben. Aber wir setzen bei BSS alles daran genau dieser Herausforderung zu begegnen, indem wir das Ziel von Beiersdorf, bis zum Jahr 2025 eine Geschlechterparität von 50/50 zu erreichen, uneingeschränkt unterstützen. 

Was ist deine persönliche Erfahrung, wie können sich Frauen in der IT-Branche behaupten?

Frauen müssen mutig sein und sich selbst eine Chance geben, es zu versuchen. Wenn man Veranstaltungen wie den „Young Talent Award“ sieht, dann ist das natürlich nicht repräsentativ für die vermeintlich steigende Zahl von Frauen in der IT – aber es kann dazu führen. Es zeigt die Vorbilder. Wenn man zum Beispiel sieht, dass Annette Hamann CIO eines so großen Unternehmens ist, dann ist das auch inspirierend. So können Frauen zu diesen Vorbildern aufschauen und sehen, dass es tatsächlich möglich ist, es zu schaffen.

Warum hast Du Dich für die IT entschieden und wir bist Du in diesen Bereich gekommen?

Ich habe schon als Kind angefangen, mich mit der Welt der Computer vertraut zu machen. Ich erinnere mich, dass meine Mutter mich zu einem privaten Programmierkurs angemeldet hat, weil sie sah, dass ich gerne „Prince of Persia“ spielte – ein Spiel auf Diskette auf dem großen IBM-Desktop meines Onkels. Meine Mutter hörte von diesem Programmierkurs und sagte mir, dass ich eines Tages mein eigenes Spiel schreiben kann, wenn ich diesen Kurs besuche. Also begann ich, verschiedene Programmiersprachen zu lernen, was ich mit jeder Zelle meines Körpers hasste. Aber ich habe nicht aufgegeben, und dafür bin ich heute meiner Wettbewerbsnatur dankbar. 

Ich entschied mich für die IT, weil ich mich selbst gerne herausfordere. Es war sehr selten, dass sich eine Frau für ein Informatik- oder IT-Studium entschied – und ich wollte eine von ihnen sein. Mein Vater war mein großer Befürworter, er sagte, die Zukunft gehöre der IT.

Wie ist es für Dich persönlich, als Frau im IT-Bereich zu arbeiten?

Für mich ist es herausfordernd und lohnend zugleich. Es ist herausfordernd, weil die IT-Branche immer noch von Männern dominiert wird und ich manchmal das Gefühl habe, dass ich besonders hartnäckig und ausdauernd sein muss. Eine Herausforderung ist es auch wegen der schnellen Veränderungen. Wenn man auf dem Laufenden bleiben will, muss man sich angewöhnen, ständig zu lernen und Fragen zu stellen. Jeden Tag gibt es eine neue Technologie, die man erst einmal verstehen und dann entscheiden muss, ob und wo sie für den Verbraucher von Nutzen sein kann. Man muss mutig genug sein, Fragen zu stellen, und genau das tue ich – ich glaube, es gibt keine falschen Fragen. Auf der anderen Seite ist es aber auch sehr lohnend. Wenn man sieht, wie sich die harte Arbeit auszahlt, weil man die Projekte erfolgreich abschließen kann und ein tolles Team hat, das fantastische Leistungen erbringt.  

Du bist bereits seit sechs Jahren bei Beiersdorf – und als Leiterin von Innovation, CRM & Consumer Platforms nah dran am „Digital Fast Forward“-Programm – dieses umfasst eine Reihe von Projekten, um Beiersdorfs digitale Transformation innerhalb der nächsten fünf Jahre zu beschleunigen. Welchen Beitrag leistet dein Team bei der Umsetzung dieser Strategie?

Ich denke, dass ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin – denn wir befinden uns mitten in einer Transformation – auch wir als IT-Abteilung – und das ist super spannend. Als IT-Tochtergesellschaft von Beiersdorf wollen wir ein proaktiver „Business Enabler“ werden, der Mehrwert und Wettbewerbsvorteile für das gesamte Unternehmen schafft. Durch unser Handeln tragen wir dazu bei, die Hautpflege von morgen schon heute für alle zu ermöglichen – ein Ziel, für das erstklassige technische Lösungen im heutigen digitalen Zeitalter eine wesentliche Rolle spielen. In diesem Sinne ist unsere IT maßgeblich daran beteiligt, die digitale Transformation von Beiersdorf im Rahmen der C.A.R.E.+ Strategie voranzutreiben. Konkret arbeiten mein Team und ich derzeit im Bereich  Consumer Engagement Management als zentraler Bestandteil von „Digital Fast Forward“.

Wo siehst du die Zukunft der IT? Und wie schaut deine persönliche Vision für Beiersdorf Shared Services aus?

Ich glaube, dass wir auf einem guten Weg sind. Denn wenn man über Schlagworte wie „Transformation“ oder „Digitalisierung“ spricht, hat man manchmal wirklich das Gefühl, dass das nur leere Worte sind. Aber wenn man genau hinschaut, setzen wir diese bereits in die Tat um. Wir investieren massiv in neue Technologien, datengesteuerte Kapazitäten und in unsere Mitarbeiter*innen und ihre digitalen Fähigkeiten. Um wirklich Fahrt aufzunehmen, muss natürlich jede*r das wollen – und meiner Meinung nach ist das der Fall. Es gibt einen starken Willen, den Wandel in unseren globalen Teams voranzutreiben. Deshalb glaube ich, dass wir eine sehr große Zukunft in der IT haben. Wir haben sehr spannende Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Ich kann die Veränderung wirklich sehen und spüren.

Ganz herzlichen Dank für das Interview und dass Du Deine Gedanken mit uns geteilt hast.
 

Zum ersten Mal hat Beiersdorf ein Talent ins Rennen des „CIO Young Talent Award“ geschickt und direkt die Endrunde erreicht. Darauf kann Elika wirklich stolz sein und ich freue mich sehr mit ihr. Talente zu finden und zu fördern ist bei Beiersdorf Shared Services ein sehr bedeutendes, strategisches Thema. Und ich sehe es wie Elika: Wir brauchen auch mehr Frauen und Vielfalt in der IT.
Dr. Annette Hamann, CIO Beiersdorf & Managing Director Beiersdorf Shared Services IT

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