Mohammad Khalefeh, heute 23 Jahre alt, flüchtete vor fünf
Jahren aus Damaskus. In Syrien sah er im Krieg, wie sein bester Freund bei
einem Raketenangriff starb. Und er begriff, dass er eine Entscheidung treffen
muss. Rückblickend sagt er heute: „In Syrien hatte ich die Wahl: Entweder ich
gehe zum Militär und töte – oder ich werde als Zivilist getötet. Da war für
mich klar, dass ich gehen muss. An einen Ort, an dem ich mich sicher und
wohlfühle, an dem ich mich weiterentwickeln kann, an dem ich Möglichkeiten
habe.“ Rund 7.000 Euro zahlte Mohammad für seine Flucht. Vier Wochen war er
damals unterwegs: zu Fuß, mit dem Bus, auf dem Schlauchboot, gemeinsam mit 40
anderen Personen – aber ohne seine Familie. Die Mutter und zwei Geschwister blieben
in Damaskus zurück, der Vater in Aleppo.