Elodie, was hast du
gedacht, als dir die Leitung für die Turnaround Taskforce angeboten wurde?
Elodie Weber: „Mir
war von Anfang an klar, auf was für eine Herausforderung ich mich einlasse. Für
eine strategische Kehrtwende bedarf es mehr als eine SWOT-Analyse. Vor allem
ist ein starkes Team nötig. Wir waren insgesamt zwölf Kolleginnen und Kollegen
aus unterschiedlichen Bereichen und jeder für sich hat eigene Sichtweisen und
Erfahrungen eingebracht. Zudem hatten wir mit Thomas Blondel, unserem Regionaldirektor
Healthcare, einen starken Sparringspartner. Die interdisziplinäre
Zusammenarbeit war absolut wertvoll und bereichernd. Sie hat uns einen
umfassenden Blick auf die Herausforderungen und Optimierungsansätze ermöglicht.
Doch um unser ambitioniertes Ziel erreichen zu können, waren auch voller
Einsatz und 100 Prozent Fokus nötig. Dazu wurde mir durch die extra
eingerichtete Stelle der Raum gegeben. Das ist eine Seltenheit und dafür bin
ich sehr dankbar. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die erfolgreiche
Kehrtwende auf der Zusammenarbeit dreier Säulen basierte: eine Führungskraft
mit dezidierten Ressourcen, einem interdisziplinären lokalen Team zur
Herleitung von Lösungen und einem Regionaldirektor als Wegbereiter und Mentor.“
Hat sich diese
Vorgehensweise ausgezahlt?
Elodie Weber: „Ja,
auf jeden Fall! Nur vier Monate nach Projektbeginn haben wir Pharmacy Vorstand
Vincent Warnery unsere neue Strategie vorgestellt, die schließlich auch
umgesetzt wurde. Sie basiert auf der klaren Fokussierung des Apothekengeschäfts
sowie der Kategorie Wundversorgung in Form von Elastoplast. Die Energie und
Kapazitäten, um die beide Marken zuvor konkurrieren mussten, werden dadurch
gezielter eingesetzt. Hansaplast existiert mit einer neuen, zentralisierten
Kundenausrichtung weiterhin auf dem französischen Markt. Elastoplast steht
jedoch seit dem Turnaround vor etwa einem Jahr klar im Fokus.“
Wie hat sich der Bereich Healthcare seitdem entwickelt?
Elodie Weber: „Die ersten Ergebnisse sind sehr überzeugend! Im
Apotheken-Segment haben wir einen Umsatzzuwachs im deutlich zweistelligen
Prozentbereich erzielt und auch der Abverkauf in unserer Fokus-Kategorie
Wundversorgung ist deutlich gestiegen. Die Definition des Bereichs Wundversorgung
als Kernkategorie ist hierbei an der globalen Healthcare Strategie
ausgerichtet, die von unserem Global General Manager, Alexander Reindler, und
seinem Führungsteam konzipiert wurde. Und wir sind noch nicht am Ende
angekommen. Wir gehen davon aus, dass diese positive Entwicklung weiter
anhalten wird. Ein großartiger Erfolg, der nicht zuletzt durch unsere
Vertriebsleitenden Stéphanie Hutinet und Stéphane Madesclaire erzielt wurde,
die mit ihren Teams unsere neue Strategie zum Leben erweckt haben.“
Was nimmst du für
dich persönlich aus diesem besonderen Projekt mit?
Elodie Weber: „Das
Projekt hat wieder einmal klar gezeigt: Teamwork und Engagement sind der
Schlüssel zum Erfolg! Doch es gehörte auch eine Portion Mut dazu: Wir haben den
Status Quo in Frage gestellt, schnell und ambitioniert Ideen entwickelt und
Entscheidungen getroffen. Das ist wichtig, denn ohne couragierte Entscheidungen
wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen. Ich persönlich habe in dieser Zeit
sehr viel gelernt – insbesondere in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit
den neuen Kollegen. Damals kam ich gerade aus dem NIVEA Marketing und viele
Dinge waren neu für mich. Das alles war eine große Herausforderung. Doch die
Möglichkeit, die mir geboten wurde, war für mich auch ein großartiges
Karrieresprungbrett und ich wurde schließlich zur Head of Healthcare für
Frankreich befördert! Der Turnaround zeigt, dass sich harte Arbeit auszahlt. Neben
dem Erfolg ist vor allem die Begeisterung geblieben. Deshalb freue ich mich
besonders, dass mich mein Weg weiterhin durch die Welt des Bereichs Healthcare
führen wird.“