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27.08.2019

„Die Flasche aus der Flasche“ – Wie aus Visionen Taten werden

„Wir wollten es einfach mal ausprobieren und mit einem Pilotprojekt einen wichtigen Schritt in Richtung Circular Economy gehen“, erzählt Hannah Rasel, als wir sie auf ihr Projekt mit dem Namen „Recyclist“ ansprechen. Und in der Tat ist es ein neuer Ansatz, den die Senior Packaging-Spezialistin gemeinsam mit ihrem Kollegen Adrian Przybill, ebenfalls Senior Packaging Spezialist, in die Tat umgesetzt hat. „Uns ging es darum, Beiersdorf-Mitarbeiter dafür zu sensibilisieren, dass Kunststoff kein Abfall, sondern ein wertvoller Rohstoff ist, der nicht nur einmal genutzt werden sollte. Und wir wollten zeigen, dass es möglich ist, unsere Verpackungsmaterialien, in diesem Fall Polyethylene, in Form eines Materialkreislaufs mehrmals für die gleiche Anwendung wiederzuverwenden – ähnlich wie man das vom Recycling der PET-Getränkeflaschen kennt“, erklärt die 34-jährige Verpackungsingenieurin weiter.

Im Gegensatz zu recyceltem PET, birgt die Nutzung von recycelten PE nämlich noch einige qualitative Herausforderungen, um es für hochwertige Verpackungen, wie die unserer Kosmetikprodukte, einzusetzen. Daher suchten wir nach einem Weg, möglichst hochwertiges Rezyklat zu erhalten. Und so war die Idee „Flasche aus der Flasche“ geboren. Hannah und Adrian riefen kurzerhand alle Kollegen am Standort Hamburg und in den deutschen Werken in einer internen Kampagne dazu auf, ihre zuhause aufgebrauchten Beiersdorf Produkt-Flaschen aus Polyethylen (PE) zu sammeln. In speziellen Sammelbehältern konnten dann die Flaschen abgegeben werden, um im nächsten Schritt die erste aus 100 % „reinem Beiersdorf PE Rezyklat“ Flasche entstehen zu lassen.

Pilotprojekt für die Zukunft

„Mit diesem Pilotprojekt wollten wir die grundlegende Machbarkeit und die Herausforderungen des PE-Flaschen-Recyclings unter realen Bedingungen testen und aus der theoretischen Diskussion rauskommen. Und wir waren überrascht und begeistert, wie viele Mitarbeiter uns bei der Aktion unterstützt haben! In nicht einmal zwei Monaten wurden über 2.600 Flaschen gesammelt und wir haben viel positives, motivierendes Feedback erhalten“, erzählt der 30-jährige Verpackungsentwickler Adrian Przybill. Mittlerweile ist das Projekt abgeschlossen und die Vision in die Tat umgesetzt: nahezu 2.500 Flaschen der ersten Edition des „Recyclist“ wurden hergestellt und mit Duschgel befüllt. „Als Dankeschön für die großartige Unterstützung haben wir die Flaschen an die Kollegen verteilt
und über Aktionsstände Einblicke in das Projekt und die Learnings gegeben“, erklärt Hannah.

Aber die erste, eigens hergestellte und aus 100 % recyceltem PE bestehende Flasche in der Hand zu halten ist nicht das Ende, ja quasi fast eher der Anfang. Eine intensive Auswertung, um das Feedback der Kollegen, bei denen das Produkt nun zuhause zum Einsatz kommt, aufzufangen, steht an: Wie gefällt die Farbe, die dem zufälligen Mischverhältnis des in den Prozess eingegangenen Materials geschuldet ist? Wie wird der Geruch empfunden? Die Antworten auf diese und viele weitere Fragen sind wichtig für das weitere Vorgehen mit Blick auf die Vision einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft. Ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg ist das kürzlich verabschiedete Ziel für 2025. Bis dahin soll über alle  Beiersdorf Plastikverpackungen in Europa hinweg ein Anteil von 25 % Rezyklat enthalten sein.

Die Projektleiter resümieren: „Wir sind sehr dankbar, dass wir die Gelegenheit und das Vertrauen bekommen haben, dieses spannende Projekt umzusetzen. Genau das ist das Tolle an unserem Job und am Thema Nachhaltigkeit: die Möglichkeit sind so vielseitig, sich mit eigenen Ideen einzubringen und den Weg in die Zukunft aktiv mit zu gestalten.“
 

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Katrin Selzer

Über die Autorin: Katrin Selzer

Katrin ist seit 2003 bei Beiersdorf tätig. Nach verschiedenen Positionen in den Bereichen Marketing, Strategie, Digital und PR, verantwortet sie seit September 2018 als Senior Communication Manager den Themenbereich Nachhaltigkeit. Für Katrin hat Nachhaltigkeit eine hohe persönliche Bedeutung, da sich damit die Welt zum Positiven verändert – und den kommunikativen Beitrag dazu leistet sie. Sie kommuniziert mit viel Leidenschaft und versucht auch selbst das Thema voran zu treiben. Auch in ihrem Privatleben ist sie stets auf der Suche nach Mitteln und Wegen einen nachhaltigen Lebensstil zu leben und andere dazu zu inspirieren.