09.10.2025

Für eine nachhaltige Zukunft: Leipzig auf dem Weg zu „Energy Plus“

Seit seiner Eröffnung 2023 setzt unser Leipziger Werk Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit: durch die Nutzung von Biogas läuft es bereits klimaneutral – doch das ist erst der Anfang. Mit der Installation einer leistungsstarken Photovoltaikanlage (PV) geht das Werk jetzt den nächsten großen Schritt: Das Ziel ist, mehr Energie selbst und vor Ort zu erzeugen als der laufende Betrieb verbraucht. Damit will das Werk in Leipzig ein sogenannter „Energy-Plus“ Standort werden.

Dr. Lars Ratschow, Supply Chain Sustainability Manager und Stephan Roelen, Werksleiter in Leipzig, berichten über ihren Einsatz bei der Umsetzung dieses Projekts und erläutern, wie die neue PV-Anlage zur Nachhaltigkeitsagenda von Beiersdorf und dem Klimaziel des Unternehmens beiträgt.

Stephan Roelen und Dr. Lars Ratschow beim Anschließen der Photovoltaikanlage im Werk Leipzig – ein weiterer Schritt Richtung nachhaltige Energieversorgung.

Was bedeutet „Energy Plus“ und welche Rolle spielt das für Beiersdorf?

Lars: „Energy Plus“ bedeutet, dass mehr Energie erzeugt als verbraucht wird. Und das nicht nur punktuell, sondern dauerhaft. Unser Werk in Leipzig ist eine der ersten, wenn nicht die erste, Produktionsstätte innerhalb der Branche, die dieses Konzept so umsetzen wird. Das liegt u.a. daran, dass unser Werk in Leipzig „auf der grünen Wiese gebaut wurde“, so dass es den Platz zum Aufbau einer so großen Photovoltaikanlage gab. Bei Bestandswerken ist i.d.R. der Platz nicht da, um so etwas baulich umzusetzen. Die Installation dieser PV-Anlage war für uns nicht nur ein Projekt, sondern auch ein Herzensthema, mit dem wir die Resilienz unseres Unternehmens stärken und eine nachhaltige Zukunft mitgestalten.

Stephan: Für Beiersdorf ist Nachhaltigkeit ein zentrales Thema und es ist fest in unserer Unternehmensstrategie verankert. Wir wollen bis 2045 Netto-Null Emissionen erreichen und eine klimaneutrale Produktion bis 2030 für alle unsere Werke umsetzen. Und darauf zahlt unser Projekt ein: es verbindet Klimaschutz mit wirtschaftlichem Handeln, denn die Investition in die PV-Anlage spart schon jetzt etwa eine halbe Million Euro im Jahr an Stromkosten ein.

Was war die größte Herausforderung bei der Umsetzung?

Stephan: Eine der größten Herausforderungen war es, die Rahmenbedingungen für die Freiflächen-PV-Anlage mit allen Beteiligten abzustimmen. Diese Anlagen stehen in Konkurrenz zu einer landwirtschaftlichen oder industriellen Nutzung der Fläche. Erst als geklärt war, dass es für unsere Flächen keine andere Nutzungsmöglichkeit gibt, konnten wir in die Umsetzung gehen. Wir haben dann eine großartige Unterstützung von Seiten der Stadt Leipzig erhalten.

Lars: Das Projekt hatte einen ordentlichen Umfang und es ging dabei nicht nur darum, die PV-Anlage auf die Wiese zu stellen. Wir hatten diverse Erdarbeiten zu koordinieren und sogar eine Kampfmittelsondierung – das waren schon recht umfangreiche Abstimmungen.

Wie war das Projekt organisiert und was habt ihr erreicht?

Stephan: Anfangs war es sozusagen ein „U-Boot-Projekt“. So nennen wir es, wenn wir etwas mit sehr wenig Manpower, also nur im kleinen Team vorantreiben. Das waren ein externer Kollege und ich. Unsere anderen Ressourcen im Werk waren voll auf den „Ramp-up“ des Werks fokussiert, also damit beschäftigt, die Produktionsmengen weiter hochzufahren – und das hatte natürlich Priorität.

Lars: Dann haben wir das Projekt aber breiter aufgestellt und ich kam hinzu. Ein interdisziplinäres Team hat dann gemeinsam mit externen Partnern den Aufbau der Anlage koordiniert. Seit Dezember 2024 erzeugt unser erstes Solarfeld Strom. Es besteht aus 7.500 Solarpanels auf mehr als zwei Hektar Fläche, die jährlich rund 5.000 MWh Strom erzeugen können. Damit schaffen wir es, so viel CO2 einzusparen, wie rund 300 Menschen im Durchschnitt pro Jahr verursachen – rund 3.000 Tonnen.

Wie funktioniert das genau mit der PV-Anlage?

Lars: Unsere Solaranlage versorgt das Werk je nach Jahreszeit und Wetter vollständig, also zu 100%, mit eigenem Strom. In diesen Zeitfenstern benötigen wir dann keinerlei Strom von außen. Wenn es Überschüsse gibt, also mehr Strom durch die PV-Anlage produziert wird, als wir für unseren Betrieb brauchen, speisen wir diesen ins Stromnetz ein. Ab 2026 wollen wir über einen „internen grünen Stromverbund“ den überschüssigen Strom für unsere Standorte in Berlin und Hamburg nutzen.

Der Strom der PV-Anlagen wird verwendet, um alle elektronischen Prozesse im Werk zu ermöglichen.

Worauf seid ihr besonders stolz?

Stephan: Bei unseren Mitarbeitenden in Leipzig kommt die PV-Anlage und die wegweisende Ausrichtung unseres Werks richtig gut an. Die Anlage ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass wir nicht nur über Nachhaltigkeit sprechen, sondern auch handeln. Das Feedback ist durchweg positiv und alle sind sehr stolz darauf, Teil eines Unternehmens zu sein, das solche Schritte geht.

Lars: Die PV-Anlage ist nicht nur ein Meilenstein für das Werk in Leipzig, sondern auch ein starker Beweis für unser Nachhaltigkeitsengagement insgesamt. Wir sind auch sehr stolz darauf, dass wir unseren ohnehin schon sehr modernen und nachhaltigen Produktionsstandort in Leipzig noch weiter entwickeln können, um „Energy Plus“ zu werden. Leipzig ist jetzt ein absoluter Leuchtturm-Standort – nicht nur für uns, auch für die Branche. Und natürlich ist es toll, dass wir als Beiersdorf die Energiewende so aktiv mitgestalten – das ist ein unbeschreiblich gutes Gefühl.

Über die Autorin: Katrin Selzer

Katrin ist seit 2003 bei Beiersdorf tätig. Nach verschiedenen Positionen in den Bereichen Marketing, Strategie, Digital und PR, verantwortet sie seit September 2018 als Senior Communication Manager den Themenbereich Nachhaltigkeit. Für Katrin hat Nachhaltigkeit eine hohe persönliche Bedeutung, da sich damit die Welt zum Positiven verändert – und den kommunikativen Beitrag dazu leistet sie. Sie kommuniziert mit viel Leidenschaft und versucht auch selbst das Thema voran zu treiben. Auch in ihrem Privatleben ist sie stets auf der Suche nach Mitteln und Wegen einen nachhaltigen Lebensstil zu leben und andere dazu zu inspirieren.