Luisa Robles Vega: Das Besondere an diesem Programm ist, dass es langfristig gedacht ist, skalierbar funktioniert und ganzheitlich wirkt. Viele Nachhaltigkeitsprojekte konzentrieren sich rein auf die Umwelt. „Women in Circularity“ geht weiter, indem wir ökologisches und soziales Engagement verbinden. Wir unterstützen Social Businesses in Schwellenländern dabei, Recycling-Infrastrukturen auszubauen und gleichzeitig die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Menschen im Abfallsektor zu verbessern, vor allem von Frauen. Denn sie arbeiten oft unter schwierigen, informellen Bedingungen ohne Anerkennung, ohne Absicherung, ohne Zugang zu grundlegenden Leistungen.
Luisa Robles Vega: Das Projekt hat gezeigt, dass globaler Impact nur funktioniert, wenn er lokal gedacht und an Gegebenheiten vor Ort ausgerichtet wird. Plastikmüll und soziale Ungleichheit sind weltweite Probleme, aber jede Organisation, mit der wir arbeiten, bewegt sich in einem ganz eigenen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeld. Trotz Herausforderungen wie Krisen oder extreme Wetterereignisse infolge des Klimawandels zeigen sie eine enorme Anpassungsfähigkeit und Widerstandskraft und erzielen beeindruckende Ergebnisse. „Women in Circularity“ bekräftigt, dass Nachhaltigkeit nie nur eine Dimension hat. Sie ist immer auch sozial, intersektional und tief verbunden mit den Lebensrealitäten der Menschen, die sie unterstützen soll. In diesem konkreten Fall, Frauen in der Abfallwirtschaft. Sie sind stille Heldinnen und wichtige Stützen ihrer Communities.
Luisa Robles Vega: Das Programm ist ein Erfolg, wenn über 1.600 Frauen in der Abfallwirtschaft feste Einkommensmöglichkeiten sowie Zugang zu Schulungen, Arbeitssicherheit und medizinischer Grundversorgung erhalten. Erfolgreich war es auch, wenn die Projektorganisationen rund 15.000 Tonnen mehr Plastik recyceln können, sobald sie ihre volle Kapazität erreicht haben. Acht Organisationen in acht Ländern erhalten Fördermittel, um diese Ziele zu erreichen und langfristig arbeiten zu können: Delterra (Argentinien), Recycle Up! Ghana (Ghana), Green Worms (Indien), Taka Taka Solutions (Kenia), PLAF (Philippinen), Sustainindo (Indonesien), Sinba (Peru) und RePurpose (Südafrika).
Marwan PJ: Durch das „Women in Circularity“-Programm von Beiersdorf konnten wir unsere Recyclingprozesse verbessern, den Betrieb unserer Materialrückgewinnungsanlage ausbauen und die Sozialleistungen für unsere Mitarbeitenden erweitern. So konnten wir unsere Lieferkette für schwer verwertbare Kunststoffe stabiler machen und das Volumen an zurückgewonnenem Abfall deutlich erhöhen, nämlich von 25.000 auf 60.000 Tonnen. Im Hinblick auf soziale Benefits war es uns möglich, bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen, faire Löhne einzuführen und Gesundheitsangebote bereitzustellen. Das sorgt für mehr Sicherheit, Wohlbefinden und Wertschätzung für die Menschen, die in diesem oft übersehenen Bereich arbeiten.
Marwan PJ: Besonders stolz sind wir auf die Entwicklung bei den Frauen in unserem Netzwerk. Immer mehr übernehmen Führungsrollen, vor allem in unseren Selbsthilfegruppen, also lokalen Frauennetzwerken, die beim Recycling eine zentrale Rolle spielen. Unser Netzwerk von Müllsammlerinnen ist von 4.000 auf über 6.800 Mitglieder gewachsen. Über 80 % berichten von mehr Einkommenssicherheit. Diese Veränderung stärkt nicht nur Einzelpersonen, sondern ganze Gemeinschaften.
Marwan PJ: Wir setzen auf langfristige Einnahmequellen. Deshalb haben wir ein Geschäftsmodell aufgebaut, das auf recycelten Granulaten mit geringem Materialwert basiert. Damit sichern wir unsere Einnahmen und die unserer Partner. Außerdem wandeln wir 100 % unseres nicht recycelbaren trockenen Abfalls in alternative Brennstoffe für die Zementindustrie um. Ein echtes Highlight war der Start unserer neuen Recyclinganlage für flexible Folien mit einer Kapazität von 5.000 Tonnen pro Jahr. Solche Innovationen machen uns widerstandsfähig und helfen uns, mehr Plastikabfall langfristig in wertvolles Material umzuwandeln.
Engr. Krisha G. Rubia: Das „Women in Circularity“-Programm bietet Filipina-Frauen bei The Plastic Flamingo (PLAF) Perspektiven. Sie bekommen nicht nur einen sicheren Job, sondern auch Unterstützung durch zum Beispiel Trainings, um selbstbewusster zu werden und neue Fähigkeiten zu lernen. Dadurch können sie zum Familieneinkommen beitragen und die Ausbildung ihrer Kinder finanzieren. Viele sind stolz auf ihre Rolle, da sie etwas für ihre Umwelt und Nachbarschaft tun. Es geht hier nicht nur um Arbeit. Es ist eine Bewegung, die Frauen und Communities stärkt.
Engr. Krisha G. Rubia: Wir sammeln zwar riesige Mengen Plastik, aber unsere Verarbeitungskapazität ist begrenzt. Mit der Unterstützung von Beiersdorf wollen wir unsere Recyclinganlagen ausbauen und die Technik verbessern, damit wir schneller und effizienter arbeiten können. So können wir nicht nur Plastikverschmutzung bekämpfen, sondern auch Probleme wie Überschwemmungen durch verstopfte Abflüsse lösen.
Engr. Krisha G. Rubia: Mit der Förderung können wir Frauen besser absichern, zum Beispiel durch Impfungen, Gesundheitschecks, Versicherungen und Mutterschutz. Es gibt auch finanzielle Unterstützung und Stipendien für ihre Kinder. Indem wir eine Kultur schaffen, in der sich Frauen respektiert und sicher fühlen, können sie selbst zu Botschafterinnen für nachhaltigen Wandel in ihren Communities werden.
Mit „Women in Circularity“ unterstützt Beiersdorf Recycling-Organisationen in Schwellenländern und stärkt dadurch lokale Communities, insbesondere Frauen in der Abfallwirtschaft. Das Programm ist mehr als eine Recycling-Initiative. Es schafft langfristigen Wandel für die Kreislaufwirtschaft und Gesellschaft. Erfahre mehr über „Women in Circularity”.
Henrike ist Teil des Corporate Communications Teams und verantwortet die Themen Corporate Social Responsibility (CSR) sowie Diversity, Equity & Inclusion (DE&I). In ihrer Arbeit geht es darum, Beiersdorfs Engagement für gesellschaftlichen Impact und eine inklusive Unternehmenskultur sichtbar zu machen. Getrieben von der Überzeugung, dass Inklusion uns alle stärkt – als Individuen und als Gesellschaft – erzählt sie Geschichten über Initiativen und Menschen, die etwas bewegen.