Von Mailand nach Manila

Hi, ich heiße Nino Avogadri. Ich bin Finance Manager bei Beiersdorf Italien und bereits seit über 20 Jahren im Unternehmen. Letztes Jahr im Dezember war ich gerade auf dem Weg zur Arbeit als mein Handy klingelte. Mein Chef überraschte mich mit der Frage: „Nino, hast du Lust auf einen temporären Job-Einsatz bei Beiersdorf auf den Philippinen?“ Ich brauchte nur wenige Sekunden, um mich zu entscheiden und erwiderte: "Ja klar, natürlich!“ ...und so fing ich dann an meine Koffer zu packen.

Hintergrund war, dass der Finance Manager der philippinischen Tochtergesellschaft das Unternehmen kurzfristig verlassen hatte. Das Team vor Ort brauchte daher dringend Unterstützung für den Jahresabschluss und das Tagesgeschäft. Entsprechend schnell ging es nach meiner Zusage los: Mitte Januar war ich bereits in Manila und arbeitete mit einem jungen, passionierten Finance-Team, das die Dynamik einer der wachstumsstärksten Tochtergesellschaften im Konzern perfekt widerspiegelt. 

Die Präsenz auf den Philippinen war zunächst nur ein Vertriebsstandort unserer Tochtergesellschaft in Singapur. Erst im Januar 2014 wurde daraus eine eigenständige Tochtergesellschaft. Mittlerweile arbeiten dort 34 engagierte Mitarbeiter in einem wirklich ungezwungenen und produktiven Arbeitsumfeld. Der philippinische Markt entwickelt sich rasant: Das Durchschnittsalter der 102 Millionen Einwohner beträgt gerade einmal 24 Jahre und in puncto Verbrauchervertrauen rangieren die Filipinos ganz weit oben. Dadurch besteht hier für Beiersdorf ein enorm großes Potenzial. 

Schon beim ersten Betreten des Büros im beliebten Stadtteil Bonifacio Global City fühlte ich mich dort ebenso zuhause wie an unseren Standorten in Madrid oder Hamburg. Überrascht hat mich das allerdings nicht. Irgendwie hatte ich erwartet, dass es so sein würde. Natürlich war es eine große Herausforderung mich in die völlig neue Arbeitswelt und Kultur einzufinden. Um für das Team einen wertvollen Beitrag leisten zu können, musste ich einige Gewohnheiten ablegen und mich anpassen. Aber ich bin schon früher gern gereist und fand es immer spannend unterschiedlichen Menschen zu begegnen, in andere Kulturen einzutauchen und völlig neue Lebensweisen kennen zu lernen. Und hier erhielt ich die unerwartete Möglichkeit alles auf einmal erleben zu dürfen.

Während meines Philippinen-Aufenthaltes hatte ich zugegebenermaßen extremes Glück. Zwar ging meine Zeit auf dem Archipel bereits im Juni zu Ende, aber während dieser fünf Monate hatte ich Gelegenheit, mehrere der fantastischen Inseln zu besuchen. Mein absolutes Highlight war Palawan, das kürzlich von den Lesern des "Travel and Leisure Magazine" zur schönsten Insel der Welt gewählt wurde. Ich war aber auch auf Boracay – die Nummer Zwei in diesem Ranking. Es ist schon erstaunlich, wie die Philippinen die Ranglisten der schönsten Inseln dominieren. Allerdings muss man sagen, dass es wohl ein gewisser Wettbewerbsvorteil ist, wenn das Staatsgebiet über 7.000 Inseln umfasst. Neben den landschaftlichen Aspekten war aber auch der kulinarische Austausch sehr interessant: Ich habe für das Team Pasta alla carbonara (mit Ei und Speck) zubereitet und versucht alle davon zu überzeugen, das ein "echter" Espresso deutlich kleiner ist, als sie glauben. Auf der anderen Seite konnte ich verschiedene lokale Spezialitäten probieren, unter anderem auch ein Gericht namens „Balut“, doch über diese Erfahrung berichte ich lieber ein anderes Mal... ;-) 

Abschließend kann ich sagen, dass diese Zeit meiner Meinung nach ein Gewinn für alle Beteiligten war. Aus professioneller Sicht konnte ich dem Team vor Ort zur Unterstützung meine langjährige Erfahrung, Orientierungshilfe bezüglich diverser Prozesse sowie mein persönliches Netzwerk im Unternehmen bieten – wer macht was und wen kann ich anrufen, wenn ich Hilfe brauche. Auf der anderen Seite habe ich viel über den lokalen Handel und neue Vertriebskanäle gelernt und wie das Geschäft über Distributoren funktioniert. Das Wichtigste für mich war jedoch zu sehen, wie außerordentlich stark das Wir-Gefühl unserer Beiersdorf-Familie rund um den Globus ist. Das hat mir gezeigt, dass der Teamgedanke unseres Unternehmens nicht nur auf irgendeinem Strategiepapier und in unseren Kernwerten steht, sondern wirklich jeden Tag gelebt wird.

Meine Entsendung auf die Philippinen war eine fantastische Erfahrung und ich danke allen, die das möglich gemacht haben: Der Beiersdorf Personal- und Finanzabteilung, die diesen internationalen Austausch aktiv fördern, meinem Vorgesetzten und meinem Team in Italien, die mich während meiner Abwesenheit vertreten und dadurch zusätzliche Aufgaben übernommen haben. Und natürlich dem Team auf den Philippinen, das mich mit offenen Armen empfangen und mit seiner tollen Unterstützung die Voraussetzung dafür geschaffen hat, dass mein Aufenthalt ein Erfolg werden konnte.

An euch alle:

Grazie mille und Maraming Salamat!

Nino